Die erste Verhandlungsrunde für den Kollekivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) wurde am 21.10.2025 ergebnislos beendet. Die Arbeitgeberseite hat uns dabei erklärt, dass sie eine Abgeltung der Inflation ablehnt. Das passt überhaupt nicht zu unseren Forderungen und ist für die Seite der Gewerkschaften unakzeptabel.

Neben Forderungen zur Arbeitszeit und den Arbeitsbedingungen steht eine Lohn- und Gehaltsforderung von + 4 Prozent im Fokus. Die Leistungen, die die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Tag für Tag erbringen, spielen eine essenzielle Rolle für Österreichs Sozialstaat – und den sozialen Zusammenhalt im Land. In den nächsten Jahrzehnten werden gerade in diesen Bereichen sehr viele zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht werden.

Eine Erhebung unter den Arbeitnehmer:innen in der Sozialwirtschaft zeigt zwar, dass der Großteil der Befragten mit ihrem Beruf insgesamt zufrieden ist. Dennoch stoßen viele auf hohen Arbeitsdruck und knapp bemessene Personalausstattung. Für viele weichen die gewünschten Arbeitsstunden deutlich von jenen ab, die sie regelmäßig erbringen (müssen). Das hohe Ausmaß an Dienstarten mit hohen Anforderungen an Flexibilität zeigt, dass den Beschäftigten bei der Herausforderung, Job und Privatleben miteinander zu vereinbaren, viel abverlangt wird. Zudem zeigt sich, dass die Einkommen für den Großteil der Beschäftigten nicht oder nur gerade einmal ausreichen – sogar für ein Viertel der Vollzeitbeschäftigten.

Für die anlaufenden Verhandlungen um den neuen Kollektivvertrag zeigt dies, wie wichtig die Forderungen der Gewerkschaften nach deutlichen Steigerungen bei den Löhnen und Gehältern, einschließlich der Zulagen, sind. Darüber hinaus muss es den Beschäftigten ermöglicht werden, ihre Arbeitszeiten besser an ihre Bedürfnisse anzupassen. Dazu würden ein Anspruch auf Aufstockung der vertraglichen Arbeitsstunden bei regelmäßig geleisteten Mehrstunden beitragen sowie eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich.

Wir gehen in eine weitere Runde und brauchen die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen.