Wie viele Kolleginnen und Kollegen bereits mitbekommen haben dürften,  wurde die Stelle der Geschäftsführung unserer Lebenshilfe ausgeschrieben.

Bereits Monate zuvor gab es viele Gerüchte und Anfragen an das Betriebsratsteam, wie lange unser Geschäftsführer Donat Schöffmann noch bleiben würde. Nun ist es offiziell – findet sich ein würdiger Nachfolger oder eine würdige Nachfolgerin, so bekommen wir eine neue Geschäftsführung mit Anfang 2019.

Die zahlreichen Anfragen bezüglich der Tätigkeitsdauer von Herrn Schöffmann kommen daher, dass ein Großteil aller KollegInnen die Arbeit an der Spitze des Unternehmens für gut empfunden haben. Zugleich schwingt aber bei all diesen Anfragen die Sorge mit, wer nun diese neue Person wird und wie sich dadurch das Unternehmen – inhaltlich wie auch in der Haltung zu den MitarbeiterInnen – verändern wird.

Grund genug ein besonderes Auge auf die Besetzung dieser wesentlichen Funktion zu werfen!

Ohne auf den genauen Ablauf des Bewerbungsprozesses einzugehen, möchten wir – das Betriebsratsteam – aber ganz klar Stellung bezüglich unserer Vorstellung  der neuen Geschäftsführung beziehen. Da wir zwar nicht unmittelbar an der Besetzung beteiligt sind, jedoch über persönliche Gespräche mit Präsidentin und Aufsichtsratsvorsitzende Ursula Vennemann im Austausch über den Verlauf der Ausschreibung sind, haben wir – als Angestellte – mittelbar eine Einfluss darauf, was die neue Geschäftsführung mitbringen sollte.  Auch und vor allem im Sinne der Angestellten der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH sowie der Lebenshilfen Assistenz GmbH.

Was ist uns wichtig?

Neben der Weiterentwicklung der Leistungen und der Begleitung für Menschen mit Behinderung hat für uns der Fokus auf die Beschäftigten und ordentlichen Beschäftigungsverhältnissen höchste Priorität.

Wir erwarten einen sozialen Ausgleich im Unternehmen Lebenshilfe – im Interesse aller. Dazu gehört die sozialpartnerschaftliche Tradition, welche die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Interessen bedient. Wir als Beschäftigte leben diesen Interessenausgleich und erwarten dies auch von der zukünftigen Geschäftsführung. Gemeinsame Projekte, die der Gemeinschaft und der Identifikation mit der Lebenshilfe und ihrer Vision dienen, sollen weiterhin bestehen.

In arbeitsrechtlichen Fragen muss man sich naturgemäß nicht immer einig sein. Dazu gehören kleinere und größere Konflikte. Wichtig, aus unserer Sicht, ist sich wieder auf den Verhandlungstisch zu begeben und konkrete, pragmatische und soziale Lösungen zu erarbeiten. Dahinter können wir stehen und dahinter steht – unserer Erfahrung nach – auch Donat Schöffmann. Genau diese Haltung benötigt eine Position, wie die der Geschäftsführung.

Visionen in der Arbeitswelt umzusetzen und Arbeitsbedingungen ganz allgemein weiter zu entwickeln, ist unser gemeinsamer Auftrag (Stichwort „altersgerchte Arbeit“ oder „familienfreundliches Unternehmen“).
Ein Sozialunternehmen, so wie wir es sind, hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Ganz oben steht bestimmt das Thema der Finanzierung. Dass diese vom Land abhängig ist, sollte klar sein. Umso wichtiger sehen wir eine gute Vernetzung zur Politik von Seiten der Geschäftsführung, so wie wir im Betriebsrat das auch – im Sinne von uns Angestellten und der Lebenshilfe – über unsere Gewerkschaft betreiben.

Die Liste könnte lang und länger werden was uns im Detail alles wichtig ist für die Besetzung der neuen Geschäftsführung. Wohin der Weg geht ist noch offen. Fakt ist, wir werfen ein Auge darauf und werden authentische Rückmeldungen geben und im Zweifel auch unser Misstrauen aussprechen.

Die Ausschreibung ist zur Zeit in guten Händen und wird sehr sorgsam von unserer Präsidentin mit begleitet. Darüber sind wir froh und warten auf weitere Neuigkeiten.

LG euer #BRTeam