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IST Stand KV Verhandlungen 2018


                                                                                          Reinhard Bödenauer (01.02.2018)
Liebe Kollegin,

lieber Kollege,

am 31. Jänner fand die 4. Verhandlungsrunde mit der Sozialwirtschaft Österreich statt. Diese Verhandlungsrunde wurde nach 13 Stunden ohne Ergebnis auf Wunsch der Arbeitgeber unterbrochen.

Gestärkt durch die erfolgreiche BetriebsrätInnen-Konferenz, einer großen Demonstration in Wien und Besuchen der Arbeitgeber am Vortag der Kollektivvertragsverhandlung gingen wir in die vierte Verhandlungsrunde für die rund 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Österreich.

Mit Nachdruck forderten wir in der 4. Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern:

  • Einen nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss, der unsere Arbeit wertschätzt!
  • Eine Arbeitszeitverkürzung, die sich nicht wie bisher zu Lasten der ArbeitnehmerInnen auswirkt!
  • Eine bessere Bezahlung für KollegInnen in einem Gesundheits- und Pflegeberuf!

Wir merkten rasch, dass es die Arbeitgeber schwer haben, uns ein faires Angebot zu unterbreiten. Sehr lange haben sie daher in ihren Reihen diskutiert. Kurz vor Mitternacht haben uns die Arbeitgeber folgendes Angebot gemacht: 

Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: + 2,35 %

Erhöhung der IST-Gehälter: + 2,15 %

Erhöhung der alten Gehaltstabellen: + 2,0 %

Bei der Arbeitszeit überlegen die Arbeitgeber bis zum nächsten Termin drei Varianten, diese betreffen Urlaub oder Besserstellungen für Teilzeitbeschäftigte oder Einbeziehung der Zuschläge für die Sonderzahlungen. Weiters lehnen sie unsere Forderung nach einer Verkürzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit ab.

Die Arbeitgeber sehen auch wenig Spielraum für eine bessere Bezahlung der PflegeassistentInnen und SozialbetreuerInnen aufgrund er GuKG-Novelle. Eine verhältnismäßig kleine Besserstellung zwischen 10 und 60 Euro könnten sich die Arbeitgeber jedoch für DGKP vorstellen.

Die Arbeitgeber werden in ihren Reihen einige Modelle durchrechnen und haben uns daher um einen weiteren Verhandlungstermin gebeten. Diese Verhandlung findet am 12. Februar statt.

Link zum Artikel über den Protestmarsch am 24. Jänner 2018 mit über 3000 Teilnehmern in Wien:

Protestmarsch 24.01.2018

Link zum Bericht über die BetriebsrätInnen-Konferenz:

BR-Konferenz 18.01.2018

Bis zum nächsten Verhandlungstermin freuen wir uns auch noch über Unterstützungsunterschriften für die 35-Stunden-Woche:

https://www.gpa-djp.at/cms/A03/A03_2.3.217.a/1342586021264/kollektivvertrag/alle-branchen/gesundheit-soziales-kirchen/arbeitszeit-35-stunden-sind-genug

Wir danken dir für dein bisheriges Engagement und freuen uns auf deine weitere Unterstützung!

Liebe Grüße

Reinhard Bödenauer                    EVa Scherz
stv. Bundesgeschäftsführer          Wirtschaftsbereichssekretärin

 

Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier

Geschäftsbereich Interessenvertretung

Alfred-Dallinger-Platz 1, 1030 Wien


(Aussendung von der GPA-djp)

 

Liebe Grüße Monika Fließer und Betriebsratsteam

KV Verhandlungen #4 – jetzt wird es ernst

Heute, 31.01.2018, treffen am frühen Nachmittag das Verhandlungsteam der ArbeitnehmerInnenvertreter wieder auf das Verhandlungsteam der SWÖ ArbeitgerInnen.
Nachdem es bislang zu keiner Einigung gekommen ist, gab es als erstes Zeichen von Seiten der Gewerkschaften Mahnwachen bei den SWÖ VerhandlerInnen in allen Bundesländer.
Hier eine Sammlung der Proteste:

https://derstandard.at/2000073279399/Angestellte-der-Sozialberufe-drohen-mit-Streik


Wir berichten am Abend wieder live aus Wien und geben aktuelle Informationen so schnell wie nur möglich weiter!

AUSSENDUNG des ÖGB zum Aktionstag am 30.01.2018

Pflegepersonal will mehr Geld und 35-h-Woche

In Graz protestieren am Dienstag Beschäftigte aus Sozial- und Gesundheitsberufen – sie werfen den Arbeitgebern vor, dass sie ihre Löhne zu wenig erhöhen wollen und fordern auch bessere Arbeitsbedingungen.

Kranke oder alte Menschen zu pflegen, ist eine sehr anstrengende und schwierige Aufgabe – da sind sich alle einig; auch dass künftig immer mehr Menschen benötigt werden, die diesen Job ausüben, ist unbestritten.

Uneingkeit kommt aber auf, wenn es um die Bezahlung der Beschäftigten in diesem Bereich – allein in der Steiermark rund 20.000 – oder zum Beispiel auch in der Behindertenbetreuung geht.

„Faire- und gerechte Lohn- und Gehaltserhöhung“

Das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne um 2,25 Prozent zu erhöhen, sei zu gering, sagt Monika Fließer, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe: „Die erste Forderung ist sicher eine faire und gerechte Lohn- und Gehaltserhöhung – die haben sich die Kollegen verdient. Die Gehälter sind nicht so überragend groß, und das ist einmal unsere erste und wichtigste Forderung, eine weitere Forderung zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, da hat sich die gesetzliche Grundlage geändert. Die Kollegen haben mehr Aufgaben und daher auch mehr Verantwortung, und dass muss sich unserer Meinung nach am Gehaltszettel wiederspiegeln.“

Konkret spricht Fließer von Aufgaben wie Blutabnahmen oder Absaugungen, die jetzt etwa auch Pflegeassistenten durchführen würden. Die Bezahlung vor allem im Pflegebereich sei sehr niedrig, viele Frauen würden den Job in Teilzeit machen und sich dabei kaum das Leben leisten können.

35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich

Zudem würden die Dienstpläne enorme Flexibilität der Mitarbeiter verlangen, sagt Beatrix Eiletz, Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe, und da sei auch die mobile Betreuung betroffen: „Es gibt Dienstpläne bzw. Betreuungsvereinbarungen mit den Kunden, wo festgelegt ist, wie viel Zeit man dort verbringen kann, und natürlich sollten die Kollegen so viele Tätigkeiten wie nur möglich in diese kurze Zeit rein packen. Im Pflegeheimbereich ist es so, dass du zu zweit, zu dritt im Dienst bist für 20, 25, 30 Bewohner zuständig bist. Die Tätigkeiten sind immer mehr geworden, und daher gibt es auch wieder die Forderung nach Arbeitszeitverkürzungen.“ Gefordert wird eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die am Freitag unterbrochenen Verhandlungen werden am Mittwoch fortgesetzt.
Dr. Martin Fill

ÖGB Steiermark – Presse

Tel. 0664 6145 173

Aus den Kollektivvertragsverhandlungen

++BREAKING++

Punkt 1:  Arbeitszeitverkürzung

die ArbeitgeberInnen sind NICHT bereit einer Arbeitszeitverkürzung  zuzustimmen, weiters vertreten sie die Meinung, dass die Beschäftigten im Sozialbereich diese auch nicht wollen.

Wir BetriebsrätInnen halten eine Arbeitszeitverkürzung für unumgänglich, da bereits jetzt die meisten KollegInnen Teilzeit arbeiten und mit ihren Gehältern kaum auskommen. Damit es zu keiner Arbeitsverdichtung kommt, fordern wir einen entsprechenden Personalausgleich.

 

Punkt 2: Anpassung an das GuKG (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz)

Ebenfalls sind die ArbeitgeberInnen gegen eine höhere Einstufung der Pflegekräfte, Mehrarbeit und Mehrverantwortung wollen sie zum Nulltarif.

Durch die gesetzlichen Änderungen kommt auf die Pflegekräfte Mehrarbeit und Mehrverantwortung zu. Das muss aus Sicht der BetriebsrätInnen am Gehaltszettel sichtbar werden. Gleichzeitig würde eine höhere Entlohnung den Beruf attraktiver machen und einem drohenden Personalmangel vorbeugen.
Punkt 3:Valorisierung

Das derzeitige Angebot der ArbeitgeberInnen liegt bei 2,25% für alle KV Gehälter. 2,0 % soll er für die ALT-Gehälter geben.

Dieses Angebot der Sozialwirtshaft hätte eine direkten Kaufkraftverlust für alle Kolleginnen und Kollegen zur Folge, da es sich immer um Bruttobeträge handelt, für die noch Abgaben zu zahlen sind.

 

Da zurzeit keine tragbare Lösung in Sicht ist, wird es Maßnahmen von Seiten der Gewerkschaften in ganz Österreich geben, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Daher finden am 30.01.2018 bei allen beteiligten GeschäftsführerInnen, die als Verhandler bei den Kollektivvertragsverhandlungen beteiligt sind, Aktionen statt.

Hier die Einladung zur Mahnwache bei den steirischen Verhandlern:

LG Monika und Christoph

Live aus den Kollektivvertragsverhandlungen – UNTERBRECHUNG

Die 3 Hauptforderungen von uns ArbeitnehmerInnen – siehe POST – wurde von den ArbeitgeberInnen heute, 11.01.2018, abgelehnt!
Die VerhandlerInnen der Gewerkschaft halten aber an den Forderungen fest, da sich die Beschäftigten eine Umsetzung dieser  verdient haben. Mehrarbeit und mehr Verantwortung müssen sich auszahlen!
Hier ein Foto von dem beschlussfassenden Gremium aus der ÖGB Zentrale in Wien:

Konkrete Massnahmen zur Durchsetzung unserer Forderungen sind bereits in Planung. Weitere Informationen dazu folgen. LG Monika, Christoph und das Verhandlungsteam der Gewerkschaft.

 

KV Verhandlung #2 Live dabei

Wissen, worum es geht! Daher werden wir von den Kollektivvertragsverhandlungen 2018  live berichten. Ab morgen, 11.01.2017, geht es wieder weiter mit den Verhandlungen. Auf der einen Seite befinden sich die Arbeitgebervertreter der Sozialwirtschaft, kurz SWÖ, auf der anderen Seite befinden sich Arbeitnehmervertreter der Gewerkschaften VIDA und GPAdjp. Beide Seiten stellen Forderungen für eine Weiterentwicklung unseres Kollektivvertrages
In der Übersicht sieht das so aus:

Im  Detail fordern Arbeitnehmer: hier klicken und Arbeitgeber: hier klicken

WIE genau kann ich die Forderungen für uns Arbeitnehmer unterstützen?! –> SOO zum Beispiel 😉

Das letzte Hemd verlieren? – Der Unterschied zwischen gesetzlichem und kollektivvertraglichem Mindestlohn

Obwohl in letzter Zeit viel darüber diskutiert wird, sind viele Menschen im Glauben, dass der gesetzliche Mindestlohn einem KV-Mindestlohn gleichzusetzen wäre – dies ist jedoch ein Irrglaube!  

Mindestlöhne gibt es in Österreich bereits – und zwar in den Kollektivverträgen. Die Lohntabellen legen den Mindestlohn fest, der keinesfalls unterschritten werden darf. Von diesem Regelwerk sind ca. 97 % aller unselbständig Erwerbstätigen in ­Österreich erfasst, was einzigartig auf der Welt ist. Ein „Puzzlestein“, der Österreich zu einem der reichsten ­Ländern der Welt gemacht hat.

Ist eine solche Lohntabelle einmal verhandelt, kann sie nicht von einer Seite abgeändert werden. Dazu müssten beide Verhandlungspartner (Gewerkschaft und Wirtschaftskammer bzw. ArbeitgeberInnenverbände) zustimmen. Es ist undenkbar, dass die ­Gewerkschaft einer Senkung der kollektivvertrag­lichen Mindestlöhne zustimmt – im Gegenteil! ­Jährlich wird über eine Erhöhung dieser verhandelt. Das Gegenüber bräuchte zu einer spürbaren Erhöhung nur JA zu sagen, tut es aber nur sehr zaghaft.

Für einen KV-Mindestlohn spricht, dass er auf die jeweilige Branche Rücksicht nehmen kann, was sich wiederum positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Der ÖGB mit seinen Fachgewerkschaften ist unabhängig, und kann – egal welcher politische Wind gerade weht – im Sinne seiner Mitglieder agieren, denn nur diesen ist er verpflichtet.

Immer häufiger wird der Ruf nach einem gesetzlichen Mindestlohn laut. „Der Abstand zur Bedarfsorientierten Mindestsicherung muss größer werden…“, „Arbeitsanreize für Arbeitslose müssen gesetzt werden…“ usw. Doch das tut ein höherer KV-Mindestlohn auch!
Stellen wir uns vor, es ist plötzlich eine Regierung am Ruder, die den gesetzlichen Mindestlohn halbieren möchte? Finden sich dazu die Mehrheiten im Parlament, ist das schnell umgesetzt. „Killerargumente“ wie: die MigrantInnen, die arbeitsunwilligen Arbeitslosen, die Langzeitkranken, die eh nur krank spielen usw. sind schnell formuliert.

Treffen würde eine solche Maßnahme aber ALLE Erwerbstätigen. Beispiel Griechenland: dort wurde der gesetzliche Mindestlohn über Nacht für junge Beschäftigte um 32 % und für ältere um 22% gekürzt!

Ein gesetzlicher Mindestlohn macht nur in jenen Ländern Sinn, in denen es eine schwache Sozialpartnerschaft gibt, davon sind wir in Österreich weit entfernt. Der ÖGB sichert 97 % kollektivvertragliche Abdeckung – in Deutschland sind es ca. 45 %, da macht eine solche Maßnahme schon eher Sinn.

Fotos aus der KV Verhandlungsrunde 2017

Wenn wir ehrlich sind war der finanzielle Abschluss nur mittelmäßig und nicht unbedingt der große Wurf. Angesichts der Lage aber ein annehmbarer Kompromiss. Im Rahmenrecht gibt es jedoch einige tolle Verbesserungen! Unsere Betriebsratsvorsitzende war vor Ort – wer einen Einblick haben möchte wie unser KV verhandelt wurde: hier noch ein paar Fotos direkt aus der Verhandlungsrunde 😉 Falls Fragen auftauchen – dein #BRTeam steht dir gerne dafür zur Verfügung – sonnigen Tag noch allen!!

hier findest du das detaillierte Ergebnis der Kollektivvertragsverhandlung

Monika berichtet aus unseren Kollektivvertragsverhandlungen

Da wir in der günstigen Situation sind und unsere Betriebsrätin Monika direkt vor Ort mit verhandelt, erhalten wir zeitnah Infos, die wir selbstverständlich weiter geben:
Trotz der großen Unterschiede zu den Erhöhungen der Löhne und Gehälter fanden die Gespräche mit den Arbeitgebervertretern in angenehmer und konstruktiver Form statt.

Die alten Gehaltssysteme sollen laut Arbeitgeber niedriger erhöht werden, falls es weiterhin eine Optierungsmöglichkeit zum SWÖ-KV geben soll.

Forderungen der Arbeitnehmerinnen
Zum Thema Arbeitszeitverkürzung wird es weitere Verhandlungsrunden ab April geben. Eine weitere Verhandlung wird es auch zu der Entlohnung der Berufsgruppen in der Pflege geben. Die Arbeitgeber sehen ebenfalls einen Handlungsbedarf die Pflegeberufe attraktiver zu gestalten.

Forderungen der Arbeitgeber
Die Arbeitgeber haben ihre Forderungen nach mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit ( z.B. Durchrechnungszeiträume, Ruhezeitbestimmungen ) zurück gestellt, weil sie Entwicklungen auf Regierungsebene abwarten möchten.

Weitere Infos folgen nächste Woche – da beginnt auch die 3. Verhandlungsrunde.

LG dein #BRTeam

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