Weniger arbeiten, das wollen offenbar viele Beschäftigte. Drei von zehn Personen wollen künftig zumindest einen Tag pro Woche weniger arbeiten, wie aus dem Corona-Panel der Uni Wien hervorgeht, in dessen Rahmen eine repräsentative Auswahl der Bevölkerung seit Corona-Ausbruch regelmäßig zu gesellschaftlichen Themen befragt werden. Künftig würde Arbeitsleistung auch anders bewertet. Vermutlich werde es weniger darum gehen, wie viele Stunden man gearbeitet hat, sondern um das Ergebnis.

Aktuell ist ein großer Teil der Menschen in Österreich arbeitslos oder in Kurzarbeit, der anderen schuften aus Angst um ihren Job noch mehr als sonst. Die Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten mag durch die Pandemie befeuert werden, ist aber keine neue: auch die Beschäftigten der Sozialbranche (SÖW) fordern seit Jahren eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich – unterstützt vor allem von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) und der Arbeiterkammer (AK). Durch die Neuverteilung der Arbeit könnten Jobs für Arbeitslose geschaffen und Arbeitskräfte entlastet werden.

Auch junge Arbeitnehmer*innen sind sich heute mehr bewusst, dass es auch ein Leben nach der Arbeit gibt, dafür würden sie vielfach von Älteren schief angeschaut. Dabei hätten Junge keineswegs ein Problem, Vollzeit zu arbeiten, aber die jungen Leute stellen viel mehr Fragen als früher. Viele seien schon bereit, Vollzeit zu arbeiten, wenn sie dem Arbeitgeber vertrauen und dieser ihnen Wertschätzung und gute Arbeitsbedingungen biete

Artikel: Der Standard

Arbeiterkammer fordert kürzere Arbeitszeit mit Lohnausgleich

Viele wollen weniger arbeiten. Können wir uns das leisten?